Mahamuni Pagode – Pilgerstätte mit dem unförmigen Buddha

Die Mahamuni Pagode in Mandalay zählt – neben dem Goldenen Felsen in Kyaikto und der Shwedagon Pagode in Yangon – zu den drei wichtigsten Pilgerstätten in Myanmar. An unserem letzten Tag in Mandalay pilgerten wir mit dem Fahrrad zur Mahamuni Pagode.
 

Fahrrad geliehen

Gleich um die Ecke von unserem Hotel Mandalay City borgten wir uns wieder Fahrräder um 2.000 Kyat, also rund 2,40 Euro, für den ganzen Tag bei Mr. Jerry aus. Diesmal war Mr. Jerry persönlich da und hat uns gleich zwei Räder gegeben, wo er uns die Sitze auch auf europäische Größen einstellen konnte. Damit war das Fahren viel bequemer, als am Dienstag.
 

Sackerl fürs Packerl

Bevor wir zur Pagode fuhren, holten wir uns noch Geld vom ATM. Die 300.000 Kyat, die man maximal pro Behebung bekommt, entsprechen rund 185 Euro, sind aber ein so großer Packen an Scheinen, dass bei diesen Geldausgabemaschinen sogar schwarze kleine Plastiksackerln zum Einstecken angeboten wurden. Sieht irgendwie aus, wie in Wien das Sackerl fürs Gackerl, ist aber in diesem Fall fürs Geldpackerl gedacht.
 

Radparken am Mopedparkplatz

Die Fahrt zur Pagode mit dem Rad machte uns schon fast zu Profis im Straßenverkehr. Mit jeder Überquerung einer der fast ausschließlich ungeregelten Kreuzungen taucht man tiefer in den Rhythmus des Verkehrsflusses ein. Nach rund vier Kilometern erreichten wir die Mahamuni Pagode, die ganz klar auf einheimische Pilger und nicht Touristen ausgerichtet ist. So konnten wir das echte Pilgerleben miterleben. Wie die anderen, stellten wir unsere Gefährte am Parkplatz ab, konkret am Mopedparkplatz und platzierten unsere Schuhe bzw. Flipflops beim Eingang. 
 

Strenge Kleiderordnung

Ich habe für die Besichtigung von Tempeln und Pagoden immer einen Sarong mit, weil man da – wie auch in anderen buddhistischen Ländern und Heiligenstätten – die Beine bedecken muss. Bisher konnte Andreas immer mit kurzer Hose in die Pagoden. Doch da der Mahamuni Buddha Tempel ein echtes Heiligtum ist, musste er diesmal die langen Beine anzippen. Das wird dort ganz streng überwacht. Was wir natürlich gerne respektieren und deshalb immer Utensilien zum Bedecken mitnehmen.
 

Frauen-TV

Die eigentliche Attraktion dieser Pilgerstätte ist die Buddhastatue im Zentrum des Hauptgebäudes. Vor allem am Säulengang vor der Statue sitzen und beten die gläubigen Frauen. Denn sie dürfen nicht näher an die Buddhastatue heran und sie schon gar nicht berühren. Männer dürfen das schon. Doch in heutigen hoch technisierten Zeiten können Frauen wenigstens sehen, was gerade im innersten Heiligtum vor sich geht. Dafür sorgt eine Live-Cam, die direkt auf mehrere LCD-Bildschirme übertragen wird.
 

Nur Männer kleben Gold

Wobei der Bereich nicht nur mit einer Absperrung, sondern auch noch mit Personal und einem Durchgangsmetalldetektor gesichert ist. Bei den Männern gibt es aber auch zwei Kategorien. Jene, die einfach nur beten und quasi im Vorraum bleiben und jene Männer, die Blattgold mithaben. Hier entzieht sich mir die Sinnhaftigkeit eines Metalldetektors. 
 
Nur wer nachweislich Gold mit hat, darf wirklich bis zur Buddhastatue heran und dort seine Goldplättchen an der Statue aufkleben. Da das schon seit mehr als 100 Jahren unzählige Pilger machen, kann man an vielen Stellen gar nicht mehr erkennen, wie die Buddhastatue eigentlich aussieht. Sie wird immer mehr zu einem unförmigen Goldklumpen mit Gesicht, macht aber offenbar Gläubige glücklich. Jedenfalls haben wir uns sehr fasziniert diesen Kult um die heilige Statue angesehen. 
 

Nylon-Eis

Nachdem wir wieder zurück gefahren und die Räder abgegeben hatten, gönnten wir uns noch im nahen Salon Nylon ein Eis. Nicht gerade ein typischer oder einladender Name für eine Eisdiele. Aber das Eis schmeckte gut und im „Schanigarten“ zu sitzen und das Treiben zu beobachten war ein schöner Abschluss für unseren letzten Tag und Abend in Mandalay.
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