In Taichung haben wir leider kein gutes Hotel erwischt. Dementsprechend waren wir nach der ersten Nacht nicht so gut ausgeschlafen. Aber nach einem Kaffee sind wir wieder frohen Mutes und beginnen die Gegend in Gehweite zu erforschen.
Was uns schon am Vortag beim Ankommen aufgefallen ist, sind die extrem sich widersprechenden Eindrücke der Stadt auf uns. Das fällt uns immer wieder an den Gebäuden auf. Entweder sind sie komplett neu, hübsch und interessant oder sie sind extrem verfallen, baufällig und gammelig.
Schicke Baufälligkeit
Manchmal wird die Baufälligkeit ganz bewusst als Stilelement eingesetzt und mit neuen Bauelementen kombiniert. Deshalb hatten wir sogar bei unserer Planung das Hotel SOF im Auge, das in so einer extremen Kombination gestaltet ist, haben uns aber aus anderen Gründen dagegen entschieden.
Jetzt vor Ort in Taichung schauen wir uns aber ein ganz anderes Gebäude in diesem Stil an, nämlich das Geschäft von Dawn Cake. Es gehört mit Miyahara zusammen und bietet das selbe Eis und den Kuchen an. Beim Gebäude der ehemaligen Fourth Credit Union, einer Bank, hat man das Gefühl, dass es zum Abbruch stand, aber nicht vollständig abgerissen wurde. Stattdessen wurde das Gerippe mit neuen Materialen sowie Vintage-Einrichtungen zu einem Hingucker umgestaltet.
Eis oder Kuchen haben wir im Dawn Cake nicht gegessen, da die Warteschlange für uns viel zu lange war. Außerdem, so richtig heiß für Eis ist es gerade nicht und die besten Kuchen machen die Taiwaner auch nicht. Zumindest für uns als verwöhnte Österreicher.
Alte Elektronik
Danach bummelten wir unter anderem durch eine Einkaufspassage, die fast ausschließlich Elektrogeschäfte beherbergt. Irgendwie fühlten wir uns wie in den 80iger-Jahren. Wir hatten den Eindruck, hier werden viele alte Geräte angeboten, beispielsweise HiFi-Geräte, die wir aus unserer Jugendzeit kennen. Das passt nicht so ganz zu dem Bild, das wir vom Technologieführer für Computerchips haben.
Alter Bahnhof
Das nächste Ziel war der alte Bahnhof von Taichung. Das Gebäude aus der japanischen Kolonialzeit ist denkmalgeschützt und war noch bis 2016 in Betrieb. Seit 2020 beherbergt der historische Bahnhof den sogenannten Schienen-Kulturpark, wo einige Waggons zum Besichtigen oder als Kaffeehaus oder Geschäft im Einsatz sind.
Da diese Woche ein Feiertag ist und somit an diesem Wochenende viele Familien unterwegs sind, gibt es am alten Bahnhofsgelände gerade auch ganz viele Stände mit Souvenirs und Dekoration. Jedenfalls herrschte eine kunterbunte Mischung von Eisenbahnmuseumsstücken, Attraktionen für Familien, Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu einer kleinen Musikbühne.
Neuer Bahnhof
Gleich neben dem alten ist der neue Bahnhof, der sehr futuristisch aussieht. Da wir schon hier waren, erkundigten wir uns wegen Tickets für Sonntag nach Taipei. Da bereits jetzt alle Sitzplätze ausverkauft sind, haben wir gleich Tickets gekauft. So wollen wir sichergehen, dass wir am Sonntag auch nach Taipei kommen. Selbst wenn wir nur Stehplätze ergattern.
Tropfende Zimmerdecke
Zurück am Zimmer, merkten wir leider, dass es im Bad unseres Hotelzimmers von der Decke tropfte. Die Rezeptionistin war zwar sehr nett, aber selbst völlig hilflos und wirklich helfen konnte sie uns auch nicht. Wir setzen noch eine Beschwerde bei bookingcom ab und hoffen, dass in der Nacht die Badewanne vom Zimmer oberhalb nicht durchbricht.
2 Gedanken zu „Im Zentrum von Taichung“
So schöne bemalte Häuser und dann wieder das ganz alte verfallene… War der Gogelhahn in einem Geschäft? 😀
Tja, der Hahn war für mich auch eine Überraschung. Deshalb musste ich ihn fotografieren.