3. Advent-Türchen 2015

Weihnachts-Pendant legt Malaysia lahm

Oktober 2007. Quer durch den westlichen Teil Malaysias. Interessantes Land. Gebildete Leute. Und für ein südostasiatisches Land ganz ungewöhnlich: perfekt funktionierender öffentlicher Verkehr. Es gibt Fahrpläne, die auf die Minute genau eingehalten werden. Jedenfalls so lange, bis Hari Raya Aidilfitri stattfindet.

Was Weihnachten für uns ist, ist der „Große Tag des Fastenbrechens“ für Muslime. Dieser Feiertag, an dem das Fest zum Abschluss des Monats Ramadan gefeiert wird, ist ein Familientag. Also kehren so gut wie alle Malaien nach Hause zurück, um mit ihren Verwandten zu feiern. Und Familien in Südostasien sind ganz schön groß und meist weit über das Land verstreut.

Hari Raya für Anfänger: alles steht still

Und was bedeutete das nun für uns? Ganz einfach. Es geht gar nichts. Es ist alles geschlossen. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind ausgebucht. Alle Hotels sind voll belegt. Taxis sind, wenn überhaupt, dann nur zu Juwelierspreisen zu finden. Sogar die Mietwagenschalter am Flughafen waren unbesetzt. Alles steht still. Rienne va plus!

Doch wir hatten Glück und konnten uns schlussendlich mit ganz viel Energie, Organisation und vor allem Hartnäckigkeit durchschlagen. Schlussendlich konnten wir noch ein Mietauto ergattern, ein Taxi für 400 km chartern, uns auf eine Fähre quetschen. Und nach einer Nacht in einer Absteige, wo wir mit Gewand auf unseren Handtüchern gelegen sind, landeten wir schlussendlich in einer Golf-Luxusherberge.

Was wieder einmal zeigt, dass man mit Geld eigentlich alles kaufen kann. Nur nicht die Freude, die besonders viele Menschen in südostasiatischen Ländern wie Malaysia zeigen, wenn sie ihre Freunde und Familie treffen. Diese Freude ist ganz umsonst. Aber unglaublich bereichernd!

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