Gigantische Königspinguin-Kolonie auf Salisbury Plain

Salisbury Plain liegt quasi gleich hinter der winzigen Insel Prion Island. Daher war dieser Ort am Nachmittag unser nächster Anlandungspunkt.

Königspinguin-Kolonie

Schon von Weitem konnten wir am langgezogenen Strand von Salisbury Plain und auch auf den dahinterliegenden Hügeln unendlich viele schwarz-weiße und braune Punkte ausmachen. Das waren alles Mitglieder der riesigen Königspinguinkolonie. Man schätzt die Anzahl dieser eleganten Pinguine bei Salisbury Plain auf rund 200.000. Beim Blick vom Schiff ans Ufer, glaubten wir die enorme Anzahl sofort.

Nasse Anlandungen

Wie bei jeder Anlandung rückte zuerst das Expeditionsteam aus, um die Anlandungsstelle zu checken und vorzubereiten. Dann wurden wir in den Zodiacs an Land gebracht. Sobald ein Zodiac am Strand ankommt, fährt es zwar so weit wie möglich an den Strand, steht aber trotzdem noch im Meer. Somit sind bei allen Stränden ausschließlich nasse Anlandungen möglich. Konkret bedeutet das, dass man am Rand des Bootes sitzt und die Beine über den Wulst hievt. Wenn man, wie vorgesehen, möglichst weit vorne am Boot aussteigt, dann tritt man meist nur in ganz seichte Uferwasser. Bei Wellengang kann das Wasser natürlich variieren und schon mal etwas höher sein. Aber da wir sowieso alle mit Gummistiefel ausgestattet wurden, passte das hervorragend.

Vorrangregel für Pinguine

Bevor wir uns unters Tiervolk mischen durften, erhielten wir immer noch kurz die wichtigsten Infos zusammengefasst. Also einerseits, was uns erwartete und wie viel Zeit wir zur Verfügung hatten und andererseits ein Hinweis auf die Verhaltensregeln. Gekreuzte Rote Fähnchen zeigten uns, bis wohin wir gehen durften. Außerdem gib es für alle Antarktisbesucher die Regeln, dass man einen gewissen Abstand zu den Tieren halten muss und Pignuine oder Robben immer Vorrang haben. Also man darf keinem Tier den Weg versperren oder es verfolgen. Aber das braucht man auch gar nicht, um den Tieren nahe zu kommen. Sowohl Pinguine als auch Robben kamen ständig in unsere Nähe und beäugten uns neugierig.

Unendliche Pinguinkolonie

Direkt am Strand von Salibury Plain kullerten jede Menge Seebären mit ihren süßen und oft hyperaktiven oder frechen Jungen herum. Wir konnten sogar einen der ganz selten vorkommenden weißen Seebären am Strand entdecken. Und natürlich waren hier auch schon Königspinguine. Doch ein paar Schritte weiter wurden die Königspinguine immer mehr. Zwischen Gräsern breiteten sie sich in alle Richtungen aus bis hoch in die Hügel hinauf. Auf den großen Flächen standen tausende, meist ganz eng zusammen während einige herumwatschelten, manche am Boden lagen. Andere putzen ihr Federkleid, brüteten vor sich hin und immer wieder gaben sie ihre Laute von sich, um sich mit ihren anderen Familienmitgliedern zu verständigen.

Vom Frackträger zum Ei

Es war unmöglich, diese große Menge auf einmal zu erfassen. Und es waren so viele Pinguine in ganz verschiedenen Lebensstadien da. Die hübschen, ausgewachsenen Exemplare mit dem eleganten schwarzen Frack und wunderschönen orangenen oder dunkelgelben Hals, Backen und Schnabellinien.

Aber auch die kleineren, dicken, dunkelbraunen Wuschel, also die Königspinguin-Kinder und Jugendliche, die ihr Daunenkleid zum Warmhalten tragen und so unendlich knuffig darin aussehen, obwohl sie immer grantig dreinschauen. Und besonders witzig sahen jene Königspinguine aus, die schon einen Teil ihres dunkelbraunen Daunenmantels verloren hatten. Da schien an vielen Stellen schon die wunderschöne Zeichnung der Erwachsenen durch und gleichzeitig hängten, meist noch in Fetzen, die braunen Daunen an verschiedensten Stellen herum. Man könnte meinen, sie sind einfach schlecht oder schlampig frisiert oder angezogen.

Schlussendlich sahen wir einige Elterntiere auf ihren Eiern sitzen und hatten das Glück, ein paar Eier zu erspähen, als sie mit dem Schnabel ihre Bauchfalte anhoben, um ihren Nachwuchs zu checken oder richtig zu arrangieren.

Außergewöhnliches Erlebnis

Der Ausflug in die Kaiserpinguin-Kolonie von Salisbury Plain war so unbeschreiblich schön und faszinierend. Obwohl wir schon wirklich viele Videos davon auf Youtube gesehen hatten, muss man den Ausflug nach Salisbury Plain einfach selbst erlebt haben. Die Menge an Pinguinen ist unbeschreiblich groß. Rund 60.000 Kaiserpinguin-Paare halten sich dort mit ihren Küken auf. Inklusive der Nicht-Brüter kommt man auf die bereits mindestens 200.000 genannten Pinguine. Und das Gefühl, als wir mitten unter den Tieren standen und ihrem Leben und Treiben zusahen, war einfach unvergleichlich. Selbst wenn der Geruch an manchen Stellen nicht gerade frisch war, merkten wir das nach kurzer Zeit nicht mehr, weil das Beobachten der Tiere so atemberaubend war.

Mutige Tiere

Besonders schön ist es, dass die Tiere in der Antarktis keine Angst vor Menschen haben. Ständig kamen welche wirklich extrem nahe an uns heran. Ein Pinguin, der nicht mal einen Meter weit weg steht, ist einfach beeindruckend und unvergesslich. Nach drei Stunden beobachten und genießen kehrten wir mit ganz außergewöhnlichen Erinnerungen und natürlich viel zu vielen Fotos zum Schiff zurück.

Nur die Kajakfahrer konnten weniger Zeit an Land verbringen. An diesem Tag konnten sie wegen der 30 Knoten Wind nicht kajaken, wurden aber mit einem Zodiac zu einer Fototour ausgeführt. Sie konnten erst an Land kommen, als ein paar von uns bereits zum Schiff zurück sind, damit die Maximalanzahl 100 Personen nicht überschritten wird. Für uns zeigte sich auch hier wieder, dass es eine ausgesprochen gute Entscheidung war, die Expedition mit einem sehr kleinen Schiff, also mit geringer Teilnehmerzahl, zu unternehmen.

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6 Gedanken zu „Gigantische Königspinguin-Kolonie auf Salisbury Plain

      1. Hallo! Das ist nicht weiter schwierig. Ich bin ja selber auch gern auf Urlaub, liebe schöne Fotos und steh auf eure G’schichtln 😉
        Und im Moment hab ich noch dazu viiiiiel Zeit….
        Liebe Grüsse

  1. Wunderbare Fotos !
    Soooo viele Pinguine, Wahnsinn !
    Die jungen schauen wirklich sehr böse drein ,lustig schauen sie dann beim Wechsel aus wenn sie erwachsen werden .
    Aber die Roben Babys schauen so herzig und kuschelig drein.
    lg Lilly

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