Moscheen & Straßenleben

Auch am zweiten Tag sind wir mit strahlendem Sonnenschein auf blauen Himmel aufgewacht. Aus dem Zimmerfenstern sehen wir  in den Innenhof und auch in den Himmel, weil der Innenhof nach oben offen ist. Das ist typisch für ein Riad.

Riads in der Medina

Dicke Mauern schirmen jedes Riad, also jedes Haus nach außen ab bzw. stehen die Häuser ganz dicht Mauer an Mauer. Daher sind alle Fenster zum Innenhof ausgerichtet. Diese ausgeklügelte Bauweise stellt sicher, dass es in so einem heißen Land wie Marokko Innen nie zu heiß wird. Die engen Gassen der Medina – der Altstadt – und die überdachten Gassen der Souks – also der Märkte – halten ebenfalls die große Hitze ab. Sobald man auf einen Platz kommt oder außerhalb der Medina unterwegs ist, knallt die Sonne aktuell recht heiß herunter.

Das merkten wir, als wir am Weg zur Koutoubia Moschee unterwegs waren. Während wir beim Frühstücken auf der Dachterrasse sogar noch die Westen mit dabei haben, versuchten wir nur eine Stunde später jeden Schatten einer Mauer oder eines Baumes zu nutzen. Nur am Vorplatz der größten und wichtigsten Moschee von Marrakesch, der voll zugeplastert und schattenfrei ist, war es nicht so angenehm. Fein sind dafür die beiden Parks neben der Koutoubia Moschee, die mit ihren Orangenbäumen, Palmen und Grünflächen zum Verweilen einladen.

Koutoubia, die Moschee von Marrakesch

Die Koutoubia Moschee hat das höchste Minarett in Marrakesch, das als Vorbild für die Giralda in Sevilla diente. Nur können wir hier weder den Turm noch die Moschee besichtigen, weil in Marokko Nicht-Muslimen der Zutritt zu den Gebetshäusern verboten ist. Dass es ein generelles Betretungsverbot gibt, hatte ich bisher in noch keinem islamistische geprägten Land erlebt. Also sahen wir uns die Moschee nur von außen an und schlenderten nach einer Pause im Park Richtung Innenstadt weiter.

Turbulent zwischen Eselfuhrwerken und Handwagen

Auf den Straßen brausen Autos, Taxis, LKWs und Mopeds dahin. Dazwischen tummeln sich Eselfuhrwerke, Fahrräder, Fußgänger und jede Menge Marokkaner, die mit verschiedensten Gütern voll oder übervoll beladene Handwagen vor sich herschieben. Durch den Straßenverkehr ist es viel lauter als in der Medina und insgesamt fühlt es sich viel turbulenter an. Es ist auf den Straßen so quirrelig, wie wir uns Marrakesch eigentlich vorgestellt hatten.

Am Place de Ferblantiers setzten wir uns in den Schanigarten eines Cafe-Restaurants, um Kaffee und frischgepressten Fruchtsaft zu trinken und den Ausblick auf das geschäftige Treiben der Einheimischen und herumlaufende Touristen zu beobachten.

Waschmittel statt Seife

Ein Erlebnis war dort der Toilettenbesuch. Das WC war neben dem Lokal, also öffentlich und deshalb mussten wir beim Klomann 2 Dirham – also 20 Cent – bezahlen. Als ich mir anschließend beim Waschbecken die Hände waschen wollten, musste ich mit einem ganz dünnen Rinnsal auskommen, das sich buchstäblich aus dem Wasserhahn quälte. Da kam plötzlich der Klomann zu mir und zeigte auf eine runde, durchsichtige Dose, die mich ein bisschen an ATA erinnerte. Bevor ich noch widersprechen konnte, schüttete er mir etwas davon auf die Hände. Was offenbar als Seifenersatz gedacht war, roch nach Waschmittel. Es dauert echt lange, bis ich mit dem wenigen Wasser das ganze Pulver von meinen Händen abgespült hatte. Jedenfalls war hier gut gemeint nicht wirklich gut gemacht. Aber freundlich und hilfsbereit war der Typ auf jeden Fall.

Dachterrassen-Ausblicke

Anschließend ging es weiter zur Kasbah, also die Festung des ehemaligen Sultans, also die Innenstadt der Altstadt, die wir durch das Bab Agnaou, das schönste Tor das in die Kasbah führt, betraten. Gegenüber der Kasbah Moschee saßen wir in einem netten Kaffeehaus auf der Dachterrasse im zweiten Stock und genossen den Kaffee und den Ausblick.

Ein schöner Ausblick zählt in Marrakesch eigentlich schon zum Standard, weil es so gut wie bei jedem Lokal eine Dachterrasse gibt. Das ist wirklich genial.

Abschließend sahen wir uns noch die Saadier-Gräber an, die allerdings ein Reinfall waren. Bei der Kassa wurde uns nicht gesagt, dass die Stätte bereits 10 Minuten später schließen würde. Da uns die Gräber nicht besonders beeindruckt haben, war es zum Glück auch nicht so schlimm, dass wir dort bald wieder rausgeworfen wurden.

Am Rückweg sahen jede Menge Männer, die sogar am Gehsteig Matten ausgebreiteten hatten, um ihr Nachmittagsgebet zu absolvieren.

Den Abend haben wir wieder auf einer wunderschönen Dachterrasse bei einem Abendessen mit einer köstlichen Tajine ausklingen lassen.

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4 Gedanken zu „Moscheen & Straßenleben

  1. Hallo Urlauber,
    Schade dass man dort von innen die Moscheen als nicht Moslem nicht besuchen kann.
    Der Mann dieser an der Wand gelehnt ist, schaute sehr fertig aus gg wenn er nicht sogar geschlafen hat im Stehen ggg
    Ja,gigantisch der Storch auf der Spitze ,gut erwischt.
    Bei uns sind jetzt die Tage auch schön sonnig,aber heiss kann man sich noch nicht vorstellen, daweil

    Die Caffees auf Dachterase stell ich mir gemütlich vor ,schöne Aussicht über die Dächer….

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