Reis-Straßen, Frisör & Ei-Kaffee

Während wir die letzten Tage mit dem Rad oder Moped ganz normal auf der Straße vom und zum Hotel gefahren sind, erwartete uns beim Frühstück eine Überraschung.

Straßen voll Reiskörner

Die Straßen rund um unser Hotel füllten sich stetig mit Reis. Wir konnten beobachten, dass der Reismähdrescher auf den umliegenden Feldern auf und ab fuhr. Der geerntete Reis wurde dann gleich in Säcke gefüllt und ein Moped mit Anhänger, manchmal auch ohne Anhänger einfach auf der Rückbank deponiert, brachte immer ein paar dieser Säcke zu verschiedenen Stellen und kippte sie dort auf die Straße. Dort wurden die Säcke geöffnet, der Reis auf die Straße geleert und mit Rechen gleichmäßig verteilt, damit er trocknet. Am nächsten oder übernächsten Tag wurde dann mit einer Schüssel vor einem Ventilator quasi „die Spreu vom Weizen – in diesem Fall natürlich von Reis – getrennt“ und anschließend wieder in die Säcke geschaufelt.

Ganz durchblickt haben wir allerdings nicht, nach welchen Gesichtspunkten die Verteilung auf der Straße erfolgt. Manchmal blieb ein Streifen zwischen zwei Reiseflächen frei, sodass Radfahrer oder Mopeds dort durchfahren konnten. Manchmal wurde die gesamte Straßenbreite genutzt. Autos sind natürlich immer durch die verteilten Reiskörner gefahren, denn da wäre gar nicht genug Platz gewesen.

360-Grad-Terrassen-Panorama

Nach ein paar Tagen verschwand dann der Reis wieder Stück für Stück von der Straße. Offenbar hatte dann schon jeder seine Säcke Reis getrocknet und mit nach Hause genommen. Das Schauspiel war sehr interessant und von der Dachterrasse unseres Hotels wunderbar zu beobachten. Außerdem hatten wir von dort oben überhaupt einen unvergleichlichen Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Wunderschön!

Frisör

Nach dem Frühstück und der ausführlichen Begutachtung der mit Reis belegten Straßen fuhren wir zum nächgelegenen Frisör, um die Haare von Andreas schneiden zu lassen. Als wir unsere Fahrräder abstellten, also noch bevor wir den Laden betraten, sind gleich drei Damen auf uns losgestürmt, um alles mögliche anzubieten. Als wir den Wunsch nach einem Haarschnitt verständlich gemacht hatten, wurden mir natürlich auch noch eine Reihe von Möglichkeiten, wie beispielsweise eine Maniküre angetragen. Ich habe dankend abgelegt und mich lieber umgesehen, wie das hier so läuft. Die beiden Mädels, die jetzt nichts zu tun hatten, sind augenblicklich in ihr Smartphone verschwunden.

Alle Haare weg

Die dritte Damen hat mit einem Haarschneidegerät die meisten Haare am Kopf von Andreas geschnitten. Nur ganz oben hat sich einige stehen lassen – wie es so der klassische Vietnamesische Männerhaarschnitt vorsieht. Als wir ihr dann gemeinsam verständlich machten, „alle Haare weg“, hat die einfrige Frisörin diese ruckzuck entfernt und auch gleich eine Bartrasur gemacht. Und zwar sehr ordentlich, weil sie dafür sogar drei Klingen verbraucht hat. Abschließend föhnte sie noch mit einem Schwämmchen und einem Fön den Kopf und das Gesicht frei.

Egg Coffee

Danach radelten wir zu unserem Lieblingscafe Brick, bei dem wir unseren ersten Egg Coffee probierten. Der Egg Coffee wurde hier in Vietnam, angeblich vom Barkeeper Nguyen Van Giang.  zu Zeiten als es keine Frischmmilch gab, erfunden. Dazu wird ein Espresso mit einem verquirrelten Ei, das mit Kondensmilch und Zucker aufgepeppt wird, kombiniert. Der Eier-Kaffee schmeckt wirklich ausgesprochen köstlich. Allerdings ist er viel mehr ein Dessert als ein Kaffee, weil er so dick, cremig und üppig ist. Wer in Vietnam ist, muss auf jeden Fall Egg Coffee kosten.

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4 Gedanken zu „Reis-Straßen, Frisör & Ei-Kaffee

  1. Und wieder so tolle Fotos ,danke fürs teilhaben dran !
    Zuerst Mal alle Achtung was sie alles mit ihren Mopeds und Räder transportieren. Gibts dort keine Traktoren Anhänger…kleine Lastwagen….
    Das eine Foto wo sie zwischen den aufgelegten Reis in der schmalen freien Spur fahren schaut göttlich aus gg
    Die Abgase von den Mopeds neben den Reis…Da sieht man wieder denen gehts nicht so gut dass sie große Scheunen oder ähnliches fürs Getreide trocknen besitzen . Das Überbleibsl wird dann am Reisfeld abgebrannt, weil ich das Feuer gesehen habe´?

    Hört sich gut an mit dem Kaffee, wird bei uns nicht so zum Nachmachen gehen, weil andere Kondensmilch haben. Meine Mutter hatte damals dass sie Gewicht zu nimmt vom Arzt verordnet bekommen, dass sie in ihren täglichen Kaffee ein Ei geben soll ,nur Milch war keine dabei.

    Ein schönes Pool habt ihr auch dabei, herrlich ! Da bekommt man richtig Lust auch dort zu sein, vor allem heute wo es bei uns grau in grau ist und schüttet.

    Liebe Grüße !

  2. Spannend, die Sache mit dem Reis! Hab sowas Ähnliches mal in Griechenland gesehen, da haben sie die Weintrauben auf der Straße getrocknet, allerdings auf einer kleinen, wenig befahrenen Nebenstraße.
    Es fehlt ein „vorher“ – „nachher“ – Foto von Andreas :):):)
    Der Kaffee klingt gut und schaut am Foto auch super aus!
    Viel Spaß weiterhin!!

  3. Bin ganz fasziniert, was ihr alles beobachten konntet. Das mit dem Reis hab ich mal in Baktapur bei Katmandu erlebt. Ich weiss aber nicht, ob es dort Reis war. Wahrscheinlich Getreide.
    Alle, die euren Blog verfolgen, koennen ein bisschen mitreisen. 🙂 Das tut gut.

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