8. Advent-Türchen 2015

Weihnachts-Camping am Friedhof

März 2006. Manila. Die Hauptstadt der Philippinen. Bevor wir unserer Gruppe von rund 30 Tauchern ins südliche Mindoro nachreisen würden, wollten wir noch einen Blick in die Hauptstadt dieses Landes werfen.

Mit dem ersten erschütternden Eindruck waren wir bereits am ersten Abend konfrontiert. Nicht wenige Menschen schliefen auf der Straße. Nur auf einem Pappkarton. Maximal mit einer anderen Person zusammengekuschelt. Kalt war es natürlich nicht. Aber einfach so ohne gar nichts auf einem Gehsteig neben einer Hauswand zu schlafen. Das zu sehen löst ein beklemmendes Gefühle aus.

So machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, um mehr und anderes von Manila zu entdecken. Irgendwann landeten wir in einer der zahlreichen Kirchen. Überraschenderweise war die Kirche brechend voll. Mitten unter Woche. Mitten am Tag. Das liegt daran, dass die Philippinen ein Land mit ausgeprägter katholischer Bevölkerungsmehrheit sind.

Und einem Volk, dem der christliche Glaube so wichtig ist, dem ist natürlich auch Weihnachten wichtig. So haben die Philippinen die weltweit längste Weihnachtszeit. Der Beginn der Weihnachtssaison ist bereits am 1. September und reicht bis zum 6. Jänner. Die christlichen Feiertage werden ganz anders als in Europa gefeiert. Beispielsweise kampieren Familien zu Allerheiligen und Allerseelen in den Friedhöfen. Zu dieser Zeit ganz freiwillig. Aber inzwischen weiß ich, dass heute etliche Einwohner von Manila ständig auf Friedhöfen wohnen. Weil sie sonst keinen Platz zum Leben finden.

Wenn ich so etwas höre oder so eine Stadt auch selbst erlebt und diese Zustände gesehen habe, bin ich immer unendlich dankbar. Dafür, dass ich so großes Glück hatte, in Österreich geboren zu sein und leben zu können. Gerade zur besinnlichen Adventzeit …..

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