Kreuzfahrtschiff-Touristenschwemme in Easo

Nach der Big Chief-Zeremonie ging es in den Nordwesten von Lifou. Mein Ziel war Easo, das mit zwei Kirchen und einem traumhaften Ausblick lockt. Bereits als ich in den Ort einfuhr habe ich bemerkt, auch hier gibt es viele Menschen. Allerdings Weiße, die zum Großteil Englisch sprechen. Aber in einer so großen Anzahl, dass das keine klassischen Touristen sein können. Waren sie auch nicht. Sondern sie gingen gerade von einem Kreuzfahrtschiff von Board. Von oben sah es aus, als würden Ameisen aus einem Schiff kriechen und dann mit Nussschalen an den Strand gebracht werden. Aber ich wollte es ja so. Also hier waren sie die Menschen. Und statt Schlaglöcherslalom gab es jetzt den Kreuzfahrtsschifftouristenslalom. Das war natürlich eine viel größere Herausforderung als Schlaglöcher zu umfahren.

Nichts desto trotz habe ich zwei kleine Kirchen gesehen. Einmal St. Francois-Xavier Kirche und dann ganz oben auf der Bergspitze die Notre-Dame de Lourdes Kapelle. Zwei ganz nette Fotomotive. Das eigentlich fantastische war der Ausblick. Das Kreuzfahrtschiff unten links in der Bucht blendet man einfach aus. Und dann ist es ein herrlicher Rundblick mit einer genialen Aussicht aufs Meer und auf den südlichen Teil von Lifou.
Als krönenden Abschluss erlebte ich in der Jinek-Bucht. Das Schnorcheln dort war endlich einmal sehenswert. Nachdem ich immer mehr Korallengärten in Ufernähe sehe, die fast vollkommen zerstört sind, habe ich eigentlich hier auch damit gerechnet. Aber es war genau das Gegenteil. Eine echte Oase fürs Schnorcheln.

Als ich eine Amerikanerin sah, die auf den Korallen herum gestiefelt ist und sich daran festgehalten hat, habe ich sie gleich angesprochen und ihr erklärt, dass so eine zerstörte Koralle im Jahr nur einen Zentimeter wächst. Sie hat mich zwar verstanden, aber offenbar nicht des Schwimmens mächtig und so ruderte sie weiter hysterisch herum. Am Strand hat mich vorher ein Einheimischer gefragt, ob ich zum Kreuzfahrtschiff gehöre, denn dann müsste ich Eintritt zahlen. Ich finde das ja eigentlich eine gute Idee, wenn das Geld zur Erhaltung der Korallen eingesetzt wird. Aber so wie sich so Pseudo-Schnorchler benehmen wäre es besser sie an so schützenswerten Stellen gar nicht ins Meer zu lassen.

Share this:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert