Noumeas Downtown-Highlight ist der Place des Cocotiers

Gestern und heute habe ich das Stadtzentrum von Noumea erkundet. Meine Eindrücke sind allerdings etwas ambivalent. Es fängt wohl damit an, dass ich mir etwas ganz anderes vorgestellt habe. Nämlich eine hübsche, kleine Stadt im Kolonialstil. Doch bis auf eine Handvoll historischer Häuser findet man nur einfache nicht besonders stylische Zweckbauten mit Flachdach. Also muss ich meine Vorstellungen erst einmal zurück stellen und die Stadt neutral auf mich wirken lassen.

Place des Cocotiers

Mitten im Zentrum findet man den beeindruckenden Place des Cocotiers. Er ist wirklich sehr, sehr schön. Ein recht großer Platz mit ganzen vielen Sträuchern und sehr großen dichten Bäumen, die wunderbaren Schatten spenden. Das alles trägt dazu bei, dass dort viele Leute auf Bänken, gemauerten Sitzgelegenheiten und auf der Wiese entspannt ihre Mittagspause abhalten, einen Snack zu sich nehmen, eine Zigarette rauchen oder auch längere Zeit dort verweilen. So weit so gut. Ich habe mich dort auch gerne niedergelassen. Voll entspannt konnte ich ein Buch lesen, Leute beobachten und versuchen Informationen aus meinem französischen Reiseführer rauszukitzeln. Ein unschlagbares Goodie ist, dass es dort WiFi gibt. Für mich eben ein sehr wichtiges und nützliches Tools beim Reisen.

Background

Nicht so berauschen ist, dass in den letzten drei Jahren überall in Noumea , Menschen aus den Triebes, also ursprünglichen Volksstämmen, quasi herumhängen. Vor allem viele Jungendliche, die jeden Tag betrunken sind, rauchen und mit Ghettoblaster (Ich wusste gar nicht, dass es diese Teile überhaupt noch gibt) durch die Gegend ziehen. Das liegt daran, dass sie keine Job haben oder finden. Was nicht nur auf ihre schlechten Ausbildung, sondern auch auf ihre Kultur, die sehr hierarchisch funktioniert, zurückzuführen ist. Und weil hier die zugewanderten Europäer ihr Art und Weise zu Leben auch für die Leute aus den Tribes als einzig richtige Lebensweise anerkennen.

Ich persönliche finde es ja noch immer anmaßend, dass Europäer in Länder aller Erdteile gekommen sind und die ansäßige Bevölkerung unterworfen haben. In so einem System können sich Einheimische einfach immer nur schwer tun. Egal ob die Kanaken in Neukaledonien, die Aboriginals in Australien oder die Indianer in den USA.

Andere „Sehenswürdigkeiten“

Nach diesem Exkurs jetzt aber wieder zurück zu Noumea Downtown: Rund um den Place des Cocotiers gibt es einige Geschäfte und Lokale, die aber leider kaum Charme versprühen. Das finde ich echt sehr schade. Und wenn man dann weiter durch Chinatown geht, ist man natürlich von den typischen Ramschgeschäften umgeben. Auch die Straßen rundherum haben nicht wirklich ein Flair. Es ist allerdings alles sauber und recht gut in Schuss gehalten. Der Hafen ist wohl recht zweckmäßig, aber nicht wirklich einladend. Eher ausgestorben.

Beeindruckt haben mich dann noch die St. Josefs-Kathedrale und die Bibliothek. Die Kirche ist zudem ein angenehm kühler Ort, an dem man im Zuge seiner Besichtigung auch ein bisschen abkühlen kann. Sogar für mich „Frostbeule“ ist das sehr angenehm gewesen.
Sehr beeindruckt hat mich die Bibliothek, die genau in dem Stil gebaut ist, den ich mir hier überall erwartet hätte. Die Kombination aus einem schönen historischen Gebäude und eine Technik, wie sie auch in den Wiener Bibliotheken verwendet wird, sind sehenswert. 

In die Stadt bin ich an beiden Tage mit dem Bus gefahren. Beim Ticket kaufen im Bus habe ich natürlich französisch gesprochen. Wobei ich zugeben muss, dass mir Anissa die wichtigsten Sätze auf einen Schummelzettel geschrieben hat. Da steht auch ihre Adresse drauf; falls ich verloren gehe. Und zur Sicherheit auch die Telefonnummer, damit sie jemand anrufen kann und erklären kann, wo er/sie mich gefunden hat. Das finde ich voll lieb. Doch da ich ja schon ein bisschen Reiseerfahrung habe, habe ich mich auch alleine ohen Hilfe gut zurecht gefunden.

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