Mit dem Rad durch Tam Cocs Reisfelder

Angekommen beim Hotel in Tam Coc bemerken wir, dass die fluffige Konversation in Englisch mit dem Hotelbesitzer in der Realität nicht genauso läuft, wie über den Chat. Wir hatten uns nämlich übers Hotel das Taxi von Halong direkt zum Hotel in Tam Coc organisiert. Der Hotelbesitzer erzählte uns, dass er das alles mit Google Translate macht. Wirklich bemerkenswert, wie gut das funktioniert.

Bereits am Abend unseres Ankunfstages nahmen wir zwei Fahrräder und fuhren damit direkt ins Ortszentrum von Tam Coc, das keine 2 Kilometer von unserem Hotel entfernt ist. Mit einem guten und gemütlichen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen. Zurückgeradelt sind wir dann schon im Dunklen – es geht hier bereits um ca. 17.30 Uhr die Sonne unter. Unsere Fahrräder sowie der Großteil der Mopeds hat kein Licht am Fahrzeug. Deshalb sind wir froh, dass die Straße einigermaßen beleuchtet ist.

Wiedersehen beim Frühstück

Beim Frühstück erlebten wir eine schöne Überraschung. Vor dem Hotel hielt ein Taxi und da stieg das Australische Pärchen aus, mit dem wir uns bereits am Schiff unserer Halong-Bay-Cruise extrem gut unterhalten hatten. Wir wussten zwar, dass sie auch nach Tam Coc gereist waren. Doch erst am zweiten Tag entschieden sie von ihrem Homestay in ein Hotel zu übersiedeln. Und ausgerechnet in das Hotel, in dem wir wohnten. Wir freuten uns sehr, die beiden so bald wieder zu treffen.

Gelbe Reisefelder

Die Fahrräder kamen dann am nächsten Tag auch gleich wieder zum Einsatz, weil wir die Gegend Tam Coc genauer erkundeten. So weit das Auge reicht stehen die weitläufigen Reisfelder gerade in einem schönen Gelb in voller reifer Pracht. Im Hintergund zeichnen sich die Kalksteinfelsen ab, die dem Gebiet hier auch den Namen „Trockene Halongbucht“ verleihen. Trocken ist es hier trotzdem nicht, denn die Reisfelder stehen natürlich im Wasser bzw. im Sumpf. Zwischendurch gibt es eine Reihe von Lotusblütenfeldern, die allerdings nur im Frühling in voller Pracht erscheinen. Da muss hier unheimlich viel los sein, weil hier zahlreiche Stege mit Herzen und ähnlichem für perfekte Instagram Spots sorgen.

Aktuell sind hier aber nur wenige Touristen unterwegs. Wobei hier in Tam Coc scheint es sowieso generell recht entspannt zuzugehen. Selbst das Zentrum von Tam Coc ist nur ein kleines Örtchen. Und da wir am Rand von Tam Coc mit einem wunderbaren Blick auf die Reisfelder wohnen, ist es in der Nacht auch wirklich ganz still. Kurz nach 5 Uhr ändert sich das allerdings. Da geht das Leben in Vietnam los. Was von nicht leisen Unterhaltungen der Menschen, die vorbei gehen über Lautsprecherdurchsagen von herumfahrenden Autos bis zu Lärm von diversen Maschinen reicht.

Entzückend: außen Hotel, innen Homestay

Total nett ist es auch in unserem kleinen feinen Hotel. Die Familie, die das Hotel betreibt, kümmert sich um die Gäste wie in einem Homestay, aber es ist trotzdem ein ordentliches Hotel. Die Frau beschäftigt sich ganz oft mit den Pflanzen und daher sieht es hier auch richtig gemütlich aus. Fahrräder stehen vor der Türe, so dass wir kurze Strecken einfach damit zurücklegen können. Auch wenn wir aufpassen müssen, dass wir nicht eines mit kaputten Bremsen erwischen oder eines vom Boden aufklauben müssen, dass eine der gelegentlichen Windböen ungeweht hat. Auch ein Moped – in zumindest fahrfähigem Zustand – konnten wir direkt ausleihen. Und Wäsche waschen lassen, konnten wir auch schon.

Liebevoll höflich

Da am Hotel gerade noch Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, als wir kamen, haben sich die Besitzer dafür sehr höflich entschuldigt. Als die Arbeiten fertig waren, haben sie noch unseren Balkon ganz ordentlich sauber gemacht, damit wir den wieder gemütlich nutzen können. Es ist einfach immer jemand zur Stelle und unterstützt uns. Da sind wir genau im richtigen Hotel gelandet.