Weiterreise nach Assam

 
Nach dem Frühstück in der wuseligen Restauranthalle des Hotel Ibis Delhi, in der Aerocity Delhi, mit unglaublich vielen Menschen aus verschiedensten Nationen und einer unglaublichen Auswahl an Speisen, dafür kaum Besteck, lernten wir den Rest unserer Gruppe kennen und sind ab sofort zu fünft unterwegs. Mit einem geräumigen Kleinbus, in dem es diesmal genug Platz für Fahrer, Guide, Koffermanipulant und alle Reisenden gab, waren wir nach rund zehn Minuten wieder am Flughafen von Delhi. 
 

Selbsternannter Check In-Meister

Vor dem Check In-Schalter tauchte plötzlich ein engagierter Inder auf, der uns erklärte, dass wir nun 1,5 Stunden brauchen würden und lockte uns zu einem anderen Schalter mit einer ganz kurzen Menschenschlange. Er rückte gleich damit raus, dass er den Typen am Schalter kenne und dafür sorgen würde, dass wir nicht fürs Übergepäck zahlen müssen. Da Vistara nur 15 kg Freigepäck zur Verfügung stellt, rechneten wir alle mit einem Aufpreis. Also investierten wir ein bisschen in Trinkgeld. Der geschäftstüchtige Inder, der weder Flughafen- noch Airline-Mitarbeiter war, machte jedenfalls einen guten Job. Nach wenigen Minuten waren fünf Koffer eingecheckt und wir konnten mit unseren Boardkarten zur nächsten Station weiterziehen.
 

Kabelsalat beim Sicherheitscheck

Der Securitycheck hatte es dann in sich. Wir kennen inzwischen schon viele verschiedene Varianten, was wir alles aus dem Rucksäcken herausräumen müssen, bevor sie durchleuchtet werden. Also Laptops packen wir sowieso immer aus, die Hosentaschen leeren wir ebenfalls vollständig und alle Jacken, Westen oder Gürtel legen wir ebenso in die Kisterln. Doch am Flughafen Delhi gingen unsere beiden Rucksäcken nochmals zurück und wir mussten auch unsere Kameras herausräumen. Ich musste die Objektive ebenfalls herausnehmen und bei Andreas hat der Sicherheitsbeamte gleich alle Kabeln und sonstiges Zubehör aus der Schachtel, in der alles ordentlich geschlichtet war, herausgeleert und durcheinander gebracht. Das anschließende Aufräumen brauchte entsprechend viel Zeit, in der Andreas Ärger über diese mutwillige Zerstörung nur langsam verflog. 
 
Für die Personenkontrolle müssen Frauen und Männer durch separate Schleusen gehen. Alle werden dann noch zusätzlich mit dem Handscanner sowie mit der Hand abgetastet. Als Frau wurde ich – wie hier offenbar üblich – wieder in einer abgetrennten Kabine begutachtet. 
 

Cooler Flieger

Diesmal flogen wir mit Vistara, einer indischen Airline, die um Welten besser ist, als die staatliche Air India, von der wir inzwischen ganz viele Horrorgeschichten gehört haben. Also genossen wir den Inlandsflug von Delhi nach Guwahati in einem neuen und sehr modernem Flieger, einem Airbus A320 Neo. Das Boardentertainmentsystem läuft über WLAN und so kann sich jeder Fluggast über sein eigenes Smartphone, Tablet oder Laptop einloggen. Außerdem waren die jungen, hübschen Flugbegleiterinnen extrem freundlich und engagiert. Neben den Nicht-Abgurten-Symbol lernten wir hier ein neues Symbol kennen, das wir als abschalten von allen elektronischen Geräten interpretierten.
 

Taxifahrt durch Assam

Am Flughafen von Guwahati wurden wir bereits von unserem bhutanischen Guide in Empfang genommen. Mit zwei indischen Taxis und indischen Fahrern wurden wir in rund drei Stunden zum Grenzübergang nach Bhutan gebracht. Auf dem Weg dorthin tauchten wir so richtig in indisches Straßenchaos ein. Unter ständigem Gehupe drängten sich Menschen, Fahrräder, Tiere, Motorräder, Tuktuks, LKWs und etliche andere für uns nicht definierbare Gefährte durch die staubigen von Müll gesäumten Straßen. Faszinierend war die Umfahrung sämtlicher Kühe, Hunde und Ziegen, die seelenruhige auf der Straße lagen oder dahinschlenderten. 
 
Zwischendurch stoppten wir einmal, damit unser Guide von unseren Pässen Kopien machen konnte, die wir für die Grenze brauchten. Dort wollten wir zur Toilette, was sich als Herausforderung entpuppte. Hinter die Baracken wollte uns beiden Frauen der Guide nicht gehen lassen. Deshalb fragte er bei einem Geschäft nach, wo wir dann durch ein ziemlich heruntergekommenes Stiegenhaus in den zweiten Stock wanderten und dort eine Bodentoilette nutzen konnten. Für mich war es nicht die erste Toilette dieser Art in diesem Zustand. Allerdings gibt es schon zu denken, wenn das schon die Luxusvariante der Toilette in diesem Ort ist. Jedenfalls fühlte sich die Taxifahrt durch diesen Teil von Assam ein bisschen wie das Vorbeiziehen einer Filmkulisse an, während wir schon sehr gespannt auf die erste bhutanische Stadt Samdrup Jongkhar sind.  
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5 Gedanken zu „Weiterreise nach Assam

  1. Na bum ,der hat Holz aufgeladen auf sein Fahrrad, wenn man es nicht sieht, würde man nicht glauben dass so viel Holz auf ein Fahrrad Platz hat gg Da sind sie ja über genau bei der Sicherheitskontrolle, hört sich sehr mühsam an.
    Viel Spaß weiterhin !
    lg Lilly

  2. Wie ich das mit dem CheckIn Meister gelesen hab, dachte ich schon das Gepäck ist weg. Umso verwunderlicher, das es geklappt hat. Korruption ist ein schwieriges Thema in diesen Ländern – gell? Seid Ihr sicher, dass es ein Airbus war?

    1. Zu der Korruption in Indien kann ich leider nichts sagen, weil ich dazu viel zu wenig von Indien erlebt habe oder kenne.

      Also es stand auf der Sicherheitskarte definitiv Airbus. Aber vielleicht haben sie sich geirrt 😉

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