Batu Hölle

Bereits um 7 Uhr in der Früh läutete unser Wecker. Wir sind extra ganz zeitig aufgestanden, um möglichst bald zur Batu Cave zu fahren.

Frühe Besichtigung

Mehrere Gründe sprechen dafür, diesen Ort zeitig zu besuchen. Einerseits ist es da noch am kühlsten. Andreas meint eher, noch nicht so extrem heiß. Außerdem sind noch wenige Besucher da. Und der Verkehr ist geringer und damit die Anreise einfacher.

Die Entscheidung war perfekt, denn es gab wirklich relativ wenig Verkehr und so waren wir mit dem Grab-Taxi in 25 Minuten dort. Das ist deutlich bequemer und rascher, als über einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem waren nur wenige Besucher da. Und die 282 steilen Stufen, die man zur Batu Höhle hinaufsteigen muss, liegen zu dieser Zeit gerade noch im Schatten. Auch die Affen, die die Besucher manchmal sogar überfallen, haben offenbar noch geschlafen, weil keiner zu sehen war. 

Schockierender Anblick

Als wir beim Gelände der Batu Caves ankamen, war ich extrem schockiert. Ich hatte den Eindruck, wir sind bei einer Müllhalde angekommen. Bereits bei der Anfahrt lag unter den davor befindlichen Straßentrassen auffallend viel Müll herum. Abgesehen von der optischen Grauslichkeit hatte der Müll auch noch einen extrem üblen Gestank. Es sah so aus, als hätte da gestern ein Fest stattgefunden, denn es wurden auch gerade Zelte und Standl abgebaut. 

Thaipusam Reste

Natürlich habe ich dazu recherchiert und herausgefunden, dass das die üblen Reste vom indischen Pilgerfest Thaipusam sind. Allerdings fand das bereits am 25. und 26. Jänner statt. Also fast zwei Wochen später ist es noch immer unglaublich dreckig.

Auch wenn da über eine Millionen Teilnehmer dabei waren, finden wir den Zeitraum für die Reinigung schon zu lange, wenn nicht sogar gesundheitlich bedenklich. Wie unglaublich dreckig muss es hier wohl unmittelbar nach dem Fest gewesen sein. Jedenfalls sahen wir neben dem extremen Müll auch unzählige Tauben. Wie auf Venedigs Markusplatz. Diese Menge der Tiere sind wohl auch dem Müll geschuldet.

Veränderungen in 17 Jahren

Abgesehen von der Verschmutzung hat sich das Gelände der Batu Cave seit 2007 auch ziemlich verändert. Es gab einerseits einen hübschen Fischteich vor dem linken Tempel, andererseits war die Dark Cave für Besucher geöffnet, die jetzt fest verschlossen aussieht.

Bunt statt Stiegennummerierung

Aber es ist auch viel bunter geworden. Während früher jede Stufe nummeriert war, damit man sieht, wie viele von den 282 Stufen man bereits geschafft hat, sind sie jetzt in allen Farben kunterbunt angemalt. Auch alle Gebäude neben der riesigen goldenen Murugan Statue. Schade nur, dass an so vielen Stellen der Lack schon ordentlich abgeblättert ist. Denn damit sieht es eher schäbig heruntergekommen als heiter bunt aus.

Barfuss im Müll

Der Dreck zog sich leider auch die Stufen weiter hinauf. Wir waren überrascht, oder besser gesagt entsetzt, dass so viele Gläubige die Treppen freiwillig ohne Schuhe hinaufging.

Die Bekleidungsvorschriften gefallen mir hier allerdings besser als in Moscheen, denn es müssen nur die Knie bedeckt sein. Also brauchte ich mir nur mein Tuch umwickeln. 

Im Schatten hinaufgeklettert

In der Früh lagen die Treppen noch im Schatten was wirklich angenehm ist. Trotzdem sind es ganz schön viele Stufen und das eine oder andere kurze Päuschen brauchen offenbar alle, die hinauf zur Batu Cave gehen.

In der obersten Höhle steht ein Tempel, wo wir beobachteten, dass ein Priester Räucherstäbchen auspackte und das Verpackungsplastik einfach auf den Boden warf. Das macht die Schmutzsituation auch nicht gerade besser.

Zwiespältiges Resümee

Mit sehr gemischten Gefühlen, weil so eine riesige Höhle schon beeindruckend ist. Doch der viele Schmutz, ein sterbendes Hendl, das wir sahen sowie die Hindupriester mit mürrischen Blicken, gibt einen komischen Beigeschmack. So machten wir uns mit der Hoffnung auf einen besseren Eindruck auf den Weg zur 500 Meter entfernten Ramayana Cave.

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