Festival-Vorfreude und eine Dämonhöhle im Tempel Gom Kora

 
Nun war es Zeit, Trashigang wieder zu verlassen. Gemütlich ging es um 9 Uhr bei sonnigem Wetter mit Sack und Pack weiter. Bei der Bezirksgrenze zu Trashiyantse, die direkt an eine Brücke liegt, stoppten wir. Unser Guide zeigte unsere Visa bei der Immigration vor, doch so eine klassische Grenzkontrolle war es dann doch nicht, weil unsere Pässe nicht angesehen wurden. Am Beginn dieser Brücke, die wir nach der Kontrolle überquerten, stand ein Strohschirm, der eher an einen Sandstrand als einem Ort im Hochgebirge erinnerte.
 

Eine Straße für den Kraftwerksbau

Nun fuhren wir eine Straße entlang des Dangme Chu Flusses. Eine sehr schöne Landschaft mit einem abwechslungsreichen Flussbett und wieder einer sehr kurvigen Straße, die sich entlang der hohen Berge schlängelt. Mit dem Sonnenschein und all den Sträuchern, die gerade zu blühen beginnen, ist das ein sehr idyllisches, schon fast kitschiges Tal. Nur die Straße war nicht ganz so idyllisch. So wie viele Straßen in Ostbhutan wird sie gerade ausgebaut. Hier vor allem, damit ein Wasserkraftwerk gebaut werden kann. Denn ohne ordentliche Straße, kann man nicht die Materialen für den Kraftwerksbau herankarren. Wogegen die finanziellen Mittel sowie der Großteil der Arbeiter hier von Indien kommen. 
 

Gom Kora

Unser nächstes Ziel, das rund 15 Kilometer nördlich von Trashigang liegt, war die Tempelanlage Gom Kora. Sie wird auch Gomphu Kora genannt und liegt im Bezirk Trashiyangtse und ist für die Ostbhutanischen Buddhisten einer der wichtigsten Orte. Als wir dort ankamen, herrschte bei dem sehr hübschen Tempel schon Betriebssamkeit. Denn am nächsten Tag wird ein Festival beginnen. Dafür waren bereits großflächig Verkaufsstände aufgebaut.
 
Und wir hatten auch das große Glück, im Tempel bereits einen Teil der vorbereitenden Zeremonien für das Festival sehen zu können Der ganze Tempel war voll Mönche, die miteinander gebetet haben, ein paar haben ab und zu die Trommel geschlagen und ein Mönch, der für den richtigen Ablauf der Zermonie zuständig war, gab sich geschäftig und sorgte für den korrekten Ablauf. Eine Weile haben wir den Gebeten gelauscht, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hätte noch lange Zeit dort sitzen und zuhören können. 
 

Spendenquittung

Doch unsere Gruppe hat dann nach einem kleinen Rundgang im vorderen Bereich des Tempels, diesen wieder verlassen. Für unsere Spende, die wir vor der Türe gegeben haben, erhielten wir sogar einen Spendenbeleg auf dem sogar der Name steht. Ich habe mich aufklären lassen, dass die Mönche solche Spenden zweckgebunden verwenden, in diesem Fall für das bevorstehende Festival, und dann auch in unseren Namen eine Zeremonie abhalten.
 

Dämon in der Höhle gefangen

Hinter dem Tempel konnten wir einen echt beeindruckend großen Bodhi-Baum sehen sowie einen großen schwarzen Felsen mit einer Höhle, in der Guru Rinpoche lange meditierte und später hier auch einen Dämon bezwungen hat. Ab und zu rinnt aus diesem Felsen, in dem auch die Höhle ist, noch heute heiliges Wasser heraus.
 
Anschließend sind wir noch entlang der Gebetsmühlen gegangen, die wir auch fleißig gedreht haben. Leider sind die Balken des kleinen Daches, das über der Gebetsmühlenmauer angebracht ist, so niedrig, dass sich außer mir noch zwei andere Leute aus unserer Gruppe den Kopf angeschlagen haben. Trotzdem haben wir fleißig weiter gedreht, um noch viel gutes Karma zu produzieren.
 

Gutes Karma für Ameisenrettung

Am Rückweg aus dem Tal hielten wir an, um wieder einmal eine Pause für die Harmonie einzulegen. Das ist die nette Umschreibung für Toilettenpause, die wir nun in der Natur verrichten mussten. Was manchmal sogar angenehmer ist. Ein bisschen blieben wir noch am Fluss um die herrliche Landschaft zu genießen. Ich setze mich dazu auf einen Stein, wurde aber von unserem Guide aufgefordert, sofort wieder aufzustehen. Denn fast hätte ich mich auf eine Ameise gesetzt. Erst als Ngawang die Ameise in Sicherheit gebracht hatte, durfte ich wieder am Stein Platz nehmen.
Share this:

3 Gedanken zu „Festival-Vorfreude und eine Dämonhöhle im Tempel Gom Kora

  1. Hallo, wirklich tolle Fotos dabei, sehr schön ! Hört sich sehr entspannt an wenn man beten und meditieren hört, weg vom Stress, finde ich schön. Im Gegensatz von unseren stressigen Alltag. Ja und Sue, bitte gib weiterhin Acht auf die Ameisen ggg

    1. Ein bisschen Meditation würde uns allen sicher ganz gut tun.

      Und ich verspreche, ich bemühe mich sehr, in Zukunft auf die Ameisen zu achten. 😉

  2. Hallo,
    Kennt ihr das Buch von“ David Safier“ “ Mieses Karma “ ? Wegen der Ameise… als ich das Buch gelesen hatte, schaute ich auch eine Zeit lang ob ich eh nicht auf eine Ameise trete oder so.. 🙂

    Meditieren ist nicht so schlecht, mache ich hin und wieder in meiner Arbeit , aber nur im November und Dezember, da ist es in meiner Firma so ruhig, dass ich in einen ähnlichen Meditationszustand falle.
    Lg Lilly
    Ganz liebe Grüße
    Lilly

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert