Handy gefunden

Ouen Toro, Anse Vata und Baie des Citrons. Diese drei Strandabschnitte sind hier quasi die Touristenhochburg. Als ich samstags den Strand von Quen Toro ziemlich voll oder fast überfüllt kennengelernt habe, wollte ich mir den Unterschied von Wochenende zu wochentags ansehen. Als ich gestern und heute noch einmal dort war, habe ich genau das richtige Maß an Menschen vorgefunden. Es ist nicht überfüllt, aber auch nicht einsam, und immer wieder gehen ein paar und kommen ein paar.

Wie man das eben so macht, wenn man zum Strand kommt, habe ich mein Badetuch ausgepackt, meine europäisch sonnenbrandgefährdete Haut mit Sonnencreme Faktor 50 eingecremt und mich auf mein Badetuch gelegt um ein bisschen aufs Meer zu schauen. Aber was sehe ich da im Augenwinkel? Es ist schwarz, rechteckig und hat die Größe eines Handys.

Und es war ein Handy. Ich habe es natürlich gleich an mich genommen. Wehe dem, der jetzt Böses denkt. Ich wollte es natürlich zur Polizei bringen. Dann war ich mir aber nicht sicher, ob der Besitzer überhaupt zur Polizei gehen und nachfragen wird. Also dachte ich mir, es ist besser eine SMS eine häufig gewählte Nummer zu senden.

Die Tastensperre des Alcatel-Knochens war ein Kinderspiel. Aber die SMS-Funktion im französischsprachigen Menü zu finden ist mir nicht geglückt. Zumal die Handys aus dieser Generation noch eine sehr unterschiedliche Menüstruktur hatten und es deshalb zwischen diesem Teil und den früher von mir genutzten Nokias oder Siemens große Unterschiede gibt. Also war mein nächster Plan die Anrufliste. Nach rund 10 Anläufen hatte ich die dann auch endlich gefunden. Zum Glück hat der schlaue Handybesitzer von einem anderen Telefon angerufen und wir haben es geschafft miteinander in Kontakt zu treten. Als er dann 10 Minuten später da war und ich ihm sein Telefon übergeben habe, hat er sich riesig gefreut. Gerade ich kann das total gut nachvollziehen und freue mich, dass ich im helfen konnte.

Auch wenn die Strände von Ouen Toro, Anse Vata und Baie des Citrons nicht so paradiesisch wie auf Ile de Pins oder Lifou sind, fühle ich mich hier geborgen. Offenbar brauche ich als Stadtkind Menschen um mich, um mich wohl zu fühlen. Und auch die touristische Infrastruktur hat ihre schönen Seiten. Es gibt Gehsteige, die Straßen sind gepflegt und zwischen Straße und Strand gibt es nette Begrünungen mit reichlich Sitzgelegenheiten und Duschen usw. Ein paar Hotels und eine Reihe neu gebauter Wohnhäuser säumen diese Strandabschnitte. Somit konnte ich hier andere Menschen beobachten, Eis essen, Kaffee trinken, Kitesurfern und Windsurfern zusehen ,,, alten Männern beim Boule-Spiel zusehen und das alles mit einem gemütlichen Spaziergang kombinieren.

Auffallend ist allerdings, dass es hier fast ausschließlich weiße Menschen bzw. Touristen gibt und ich so gut wie keinen Schwarzen gesehen habe.

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2 Gedanken zu „Handy gefunden

  1. Die Geschichte mit dem Handy finde ich cool!

    Sonnenbrandgefahr in Wien ist überschaubar.
    Hatten gestern, am 1. April ein fettes Gewitter mit Schneesturm
    und + 1° C in der Stadt – alles war 1/2 Stunde weiß.

    Schöne Grüße,
    Pepi

  2. Ich konnte es ja anfangs gar nicht glauben, dass da wirklich ein Handy im Sand liegt. Aber es gibt nichts, dass es nicht gibt.

    Das Wiener Wetter lockt mich eigentlich nicht an. Deshalb bleibe ich noch ein bisschen auf Reisen unterwegs 😉

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