Hotelsuche, Part II

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In den Hauptrollen Sue Verzweifelt und Fredy Frustriert. Die letzte Station der Fähre war Salang. Um 20.45 Uhr. Es war schon stockfinster. Aber laut Reiseführer und sonstigen Informationen erwartete uns ein schöner Strand mit vielen Tauchschulen und super Wasser. Aber ohne Luxushotels. Diesen Anspruch haben wir auch gar nicht. Hardcore-Bagpacker-Unterkünfte brauchen wir ebenfalls nicht. Ganz normale Mittelklasse.

Also haben wir uns aus unserem schlauen Reiseführer gleich mal ein Resort rausgesucht, das der Preisklasse unseres Resorts in Langkawi entspracht. Da nur ganz wenige Zimmer frei waren und die Preise aber viel höher als normal waren, wollten wir das Zimmer natürlich sehen. Es war ziemlich muffig und machte einen verwahrlosten Eindruck. Da konnten wir uns nicht wohlfühlen. Das zweite Zimmer das uns ein Angestellter zeigte, war eine hauchdünne Spur besser und sollte auch „nur“ 180 Ringgit kosten. Also sagten wir für eine Nacht zu. Als wir einchecken wollten, war die Besitzerin da, die uns ziemlich unwirsch sagte, dass das Zimmer nur für 200 Ringgit zu haben wäre. Echt ungewohnt für Malaysia, dass jemand so unfreundlich ist. Das wollten wir nicht hinnehmen, zumal das Zimmer ja auch kein Highlight war, also zogen wir weiter.

Da kamen uns schon die Deutschen entgegen, die sagten, es sei alles voll. Trotzdem sind wir zum nächsten Resort. Wir wollten ja nicht die erste Nacht unbedingt am Strand schlafen. Ein netter, entspannter Rezeptionist zeigte uns das letzte Zimmer, das er hatte. Aber es war ebenfalls ziemlich heruntergekommen. Das Waschbecken war übrigens auf der Veranda und so wie beim Vorigen war die Dusche ein Rohr aus der Wand über der Toilettenmuschel. Ebenfalls nichts für uns. Immer wieder bekamen wir zu hören, weil morgen Hari Raya sei, ist alles ausgebucht. Damit hatten wir nicht gerechnet. Dass Verkehrsmittel voll sind, weil alle zu ihren Verwandten unterwegs sind, wussten wir ja seit einer Woche. Aber wenn wir an den Urwald denken, wo es nur eine handvolle Gäste gab, waren wir schon frustriert.

Also zogen wir weiter. Obwohl es Nacht war und damit keine Sonne runterknallte begannen wir zu schwitzen und kämpften mit dem Gewicht unserer schweren Rucksäcke. Beim nächsten Resort sagte uns die Rezeptionistin, dass sie nur mehr ein Zimmer ohne Dusche hatte. Voller Verzweiflung haben wir es uns trotzdem angeschaut. Da es zwar Substandard, aber sauber war, gut roch und günstig war, nämlich nur 50 Ringgit kostete, nahmen wir es für eine Nacht.

Wir haben das Gepäck im Zimmer abgestellt und uns trotzdem auf die weitere Suche gemacht. Es gibt ja an diesem Strand rund 15 Resorts. Erstens war nichts zu bekommen und zweitens konnten wir feststellen, dass hier der Hotelstandard unter jeder Kritik ist. Immer wieder sind wir den Deutschen begegnet und haben uns gegenseitig unser Leid geklagt. Sie waren genauso enttäuscht wie wir. Und auch ein paar Holländer teilten das selbe Schicksal.

Als wir dann endlich, nach 15,5 Stunden was essen wollten, mussten wir feststellen, dass auch die Restaurants nichts mehr hergaben. Jetzt brach ich endgültig in Tränen aus und konnte mich kaum noch beruhigen. Ein einziges Lokal haben wir gefunden, dass offen war und das zum Glück echt leckeres Essen hatte. Das einzige Highlight dieses Strand war dieses Essen. Ich brach den ganzen Abend vor Verzweiflung immer wieder in Tränen aus. Wir hätten jeden Preis für ein ordentliches Zimmer gezahlt, doch wir bekamen keines.

Um Mitternacht haben wir uns in unser „Loch“ zurückgezogen. Details ersparen wir euch. Für 6.30 Uhr haben wir uns den Wecker gestellt, um am nächsten Tag so früh wie möglich von hier weg zu kommen.

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