Im Dreamliner nach Delhi mit viel Aufwand fürs Visum

 
Unsere Reise nach Bhutan führt uns über Indien. Da es von Europa keinen Direktflug in das kleine Land im östlichen Himalayagebirge gibt, suchten wir uns den Direktflug von Wien nach Delhi mit Air India am Freitag Abend aus. Insgesamt war der Flug sehr angenehm. Schon am Flughafen Schwechat ging es recht gemütlich zu. Am Gate G war wenig los, das Boarding startete bereits über eine Stunde vor Abflug um 22.45 Uhr und sowohl Mitreisende als auch die Flugbegleiterinnen waren sehr entspannt.
 

Angenehmer Flug im abgenutztem Dreamliner

Zu unserer großen Freude war der Flieger nicht ganz voll und wir konnten uns drei Sitze zu zweit teilen. Auch der Sitzabstand bot uns genug Beinfreiheit. Da die Rückenlehnen kaum zum Verstellen gingen, war wirklich genug Platz zum Sitzen. Allerdings war das Flugzeug namens Dreamliner maximal zu seinen besten Zeiten ein Traum. Heute wird die Maschine ihrem Namen jedenfalls nicht mehr gerecht. Das Boardentertainmentsystem funktionierte auf den meisten Plätzen überhaupt nicht mehr, die Sessel sahen schon ziemlich ramponiert aus und die Toiletten bzw. die Ausstattung darin war teilweise unbrauchbar.
 
Das Abendessen mit Auswahl zwischen Huhn, Lamm und Gemüse schmeckte gut, doch das Frühstück war recht eigenartig. Der Mangosaft aus dem Packerl mit Trinkhalm war der gute Teil aus der Frühstückskartonbox. Das flauschige Weckerl mit ein wenig Fülle, das für mich nach Topfen schmeckte, wurde mit Ketchup serviert. Das war der komische und entbehrliche Teil.
 
Jedenfalls landeten wir nach 7,5 Stunden Flugzeit etwas müde in Delhi. Wir hatten zwar ein wenig geschlafen, aber im Flieger ist das nie genug und nie gut genug. 
 

Aufwendiger Visumsantrag

Das wichtigste bei der Einreise nach Indien ist das Visum. Bis spätestens 4 Tage vor Einreise muss man das e-Visa auf der entsprechenden Website einreichen. Schon die Vorbereitung dafür ist recht aufwendig. Neben einer Passkopie als pdf, die exakten Formatvorgaben zu genügen hat, braucht es unbedingt ein quadratisches Passfoto. Zum Glück konnte ich das mit Photoshop rasch zaubern.
 
Dann geht es ans Ausfüllen von richtig vielen Fragen. Von klassischen, nachvollziehbaren Daten über Herkunft der Eltern bis hin zu sonderbaren Fragen wie Verbindungen zu Pakistan und Fragen wie zum Beispiel, ob wir schon einmal in eine Geiselnahme oder Menschenhandel verwickelt waren. Cool ist allerdings, dass es bei der Geschlechtsauswahl die drei Optionen weiblich, männlich und intersexuell gibt. Nach rund 20 bis 30 Minuten ausfüllen sowie Upload von Pass und Foto zahlt man noch 80 Dollar. Bestätigt wurden unsere Visa ganz rasch. Doch dann muss man das Visum, dass ausschließlich auf elektronischem Weg eingeholt werden kann, unbedingt ausdrucken. 
 

Langwieriger Einreiseprozess

Mit dieser Hardcopy, einem händisch ausgefülltem Einreisezettel, den wir noch im Flieger erhalten haben und dem Pass geht es dann ans Einreiseprocedere. Gescannt werden der Pass – was bei mir von zwei Beamten insgesamt fünf Mal wiederholt wurde, bis es endlich funktionierte -, der Zettel und das Visum. Und zwar jenes Visum, das wir ja schon zuvor elektronisch von der indischen Behörde erhalten hatten, dann ausdrucken mussten, damit es jetzt wieder zu einem elektronischen Dokument wird. Dann wird noch das Gesicht fotografiert. Außerdem braucht es noch Scans von allen zehn Fingern, bevor mit zwei Stempeln im Pass die Einreise erlaubt wird. 
 
Wie wichtig das Visum ist, zeigte sich schon beim Aufgeben des Gepäcks und beim Boarding in Wien. Wir mussten es beide Male herzeigen und erfuhren, dass man ohne Visum nicht nur nicht einreisen darf, sondern auch noch Strafe in Höhe von ein paar Tausend Euro zahlen muss – sowohl der visumlose Einreisewillige als auch die Airline.
 
Nachdem wir das alles erfolgreich absolviert hatten, betraten wir endlich indischen Boden wo schon ein Vertreter der Reiseagentur auf uns wartete um uns zum Flughafenhotel bringen zu lassen. Eigentlich hätte er ja mit uns mitfahren sollen, aber mit uns beiden, zwei Koffern und einem Fahrer war der Kleinstwagen bereits überfüllt.
Share this:

6 Gedanken zu „Im Dreamliner nach Delhi mit viel Aufwand fürs Visum

  1. Interessant, dass einem die Einreise in das Arbeiterparadies Indien so schwer gemacht wird. Aber apropos Geiselnahme: Ihr erinnert Euch an den Abend wo wir Euch nicht raus lassen haben, bevor Ihr nicht das Käsefondue aufgegessen habt? War das nicht auch eine Art Geiselnahme? 😉

  2. Hallo,
    also das Frühstück schaut ja wirklich nicht besonders gschmackig aus. Vor allem süß komponiert mit Catchup ,aber noch besser als knurrender leerer Magen. Wenigstens das Trinken hat euch geschmeckt.
    Ich würde schon da meine Ln

    Hallo,
    na das Frühstück schaut ja wirklich nicht besonders gschmackig aus. Vor allem süß komponiert mit Catchup …aber wenigstens hat euch das Trinken dazu besser geschmeckt.
    Für mich wären schon die Formalitäten für die Einreise eine Nervenprobe, aber immer noch besser als paar Tausend Euro Strafe zahlen. Bin schon gespannt was euch dann alles in Bhutan erwartet.
    lg
    Lilly

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert