Namsan – am Berg mitten in der Stadt trohnt der N Seoul Tower

Heute wollten wir auf Seoul einen Blick von oben werfen. Mitten in der koreanischen Hauptstadt ragt der 265 Meter hohe Hügel Namsan in die Höhe, den die Koreaner als Berg bezeichnen, und auf seiner Spitze steht der N Seoul Tower. Der 237 Meter hohe ehemalige Fernsehturm war das erste Wahrzeichen von Seoul und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Städter. 
 
Doch zuvor haben wir uns noch gegenüber unseres Hotels Nine Tree Premiere Myeondong in ein Kaffeehaus – die es hier zu unserer großen Freude wie Sand am Meer gibt – zum Frühstücken gesetzt. Leider ist Andreas ein Missgeschick passiert. Offenbar macht ihm die 7-stündige Zeitverschiebung doch noch zu schaffen und er hat den Kaffeebecher umgestoßen, der eines unserer Smartphones und einen Rucksack und zu Andreas großem Leidwesen das Frühstücksbrezel übergossen hat. Gemütlich frühstücken war damit für diesen Tag erledigt.
 

Altbestand Namsam

Nach der Trockenlegung warfen wir einen Blick auf Naver Maps – die Alternative zu Google Maps, das hier gleich gar nicht funktioniert – und schlenderten so gemütlich zum Berg. Als wir zum Fuße des Namsan kamen, fiel uns sofort auf, dass wir uns offenbar in einer schon länger bestehenden Gegend befinden. Also niedrige Altbauhäuser, enge Gässchen und unzähligen Guesthouses.
 

Kitsch und Kulleraugen

Mit der Seilbahn fuhren wir in ein paar Minuten auf die Spitze des Namsam wo uns vor allem eine Erlebniswelt erwartete. Auf sieben Stockwerken verliert man sich schnell in dem unglaublichen und unüberschaubaren Gemisch an Erlebnis-, Restaurant- und Klumpert-Shopping-Welt. Und überall stehen diese Kulleraugen-Kinderköpfchen-Figuren herum, mit denen die Mädels hier pausenlos für ihre Selfies posieren. Ein richtiges Kitsch-Wonderland inklusive Hello Kitty Museum.
 
Andererseits präsentieren LG & Co hier ihre technischen Spielereien. Ein echter Hingucker war die 3D-Wall, die wirklich beeindruckende Filme zeigte. Hingegen war das Erlebnis mit einem VR-Fallschirmsprung und einer Motorradfahrt, die ebenfalls mit einer Virtual Reality-Brille begleitet wurde, nicht so toll. Mir war nach dem Gewackel – das eigentlich auch überhaupt nicht zu einem Fallschirmsprung passt – etwas übel.
 

Weitblick ins Land Korea

Von der Aussichtsplattform aus konnten wir gut die Struktur der Stadt erkennen. Da auch noch das Wetter gut passte, hatten wir eine gute Sicht bis weit über die Grenzen von Seoul. Ganz klar ist zu erkennen, dass es vor allem im Zentrum von Seoul flache Siedlungen gibt. Außerdem zeigen sich viele grüne bewaldete Flächen in der Stadt. Dazwischen wachsen Hochhaussiedlungen aus dem Boden. Desto weiter es zum Rand der Stadt bzw. nach Incheon, also Richtung Flughafen, geht, umso mehr und höhere Wolkenkratzer wachsen in den Himmel. Und rund um die weitläufige und hügelige Stadt, durch die sich natürlich auch ein großer Fluß schlängelt, erheben sich nach mehreren Seiten Gebirge.
 
An der Glaswand des Observatoriums waren einige Städte mit Entfernung angeschrieben. Als erstes sprang uns da gleich Naypyidaw ins Auge. Wer hätte gedacht, dass wir so bald wieder etwas von Myanmars Hauptstadt lesen. Und so wie die Wetterlage heute war, haben wir wohl sogar bis Nordkorea, wenn auch nicht bis Pyongyang gesehen. Wien war leider nicht angeschrieben. Aber bei der Distanz hätten wir wahrscheinlich unsere Heimstadt sowieso nicht sehen können.
 
Nach einem ausgedehnten erlebnisreichen Tag am N Seoul Tower sind wir den Namsam zu Fuß hinabgestiegen. Klingt gemütlicher, als es war. Ziemlich unregelmäßige und steile Stiegen führen den hügeligen Berg Namsan hinab. Am Weg zurück nach Myeondong, jenes durch moderne Neu- und Hochhausbauten geprägte Viertel, in dem auch unser Hotel steht, ging langsam die Sonne unter. 
 

Blau beleuchtet = gute Luft

Ein Blick auf den in der Nacht beleuchteten N Seoul Tower verrät die aktuelle Luftqualität. Derzeit ist blau beleuchtet, was eine gute Luftqualität anzeigt. Grün, Geld und Rot stehen in dieser Reihenfolge für immer schlechtere Luftqualität in Seoul.
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12 Gedanken zu „Namsan – am Berg mitten in der Stadt trohnt der N Seoul Tower

  1. Coole WCs, fein dass es auch Papier gibt und einen traumhaften Ausblick.
    Lieber Andreas, Kaffeebecher sind weniger gefährlich als nicht vorhandene Kanaldeckel ;-).
    Toller Bericht, bin schon gespannt auf eure nächsten Tage. LG Andrea

    1. Naja, wäre Susannes Handy nicht spritzwassergeschützt, dann wäre es im Kaffee ersoffen und sie hätte mich in den Bus nach Nordkorea gesetzt. 😉
      Da ist mir ein Loch im Boden in das ich hineinsteigen kann doch lieber.

  2. sehr interessante Fotos.
    Trotz genauer Durchsicht habe ich keine Löcher gefunden.
    Andreas hat aber auch dem entsprechendes Schuhwerk ausgewählt.
    Da braucht es schon besondere Löcher.

    1. Nicht nur das Schuhwerk ist besser, ich lasse auch mehr Obacht walten.
      Aber tatsächlich sind die baulichen Zustände in Seoul mit denen in Yangon gar nicht vergleichbar. Das ist eine moderne Stadt, am Niveau von Wien.

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