Ohne Handy kein Geld …

… oder die Odysee mit den Banken

Als mir am 4. März mein Rucksack mit den wichtigsten Sachen abhanden gekommen ist dachte ich das schlimmste ist es ohne Handy zu leben. Da wusste ich allerdings noch nicht, wie schlimm es wirklich ist. Weil das so unglaublich ist, muss ich darüber auch ein Blogpost machen.
Wie Banktransaktionen mit dem Handy funktionieren
Vorab muss ich vorausschicken, dass ich alle meine Bank- und Kreditkartenangelgenheiten online erledige. Für alle, die das selbst nicht nutzen und nicht genau wissen, beschreibe ich das einmal kurz. Grundsätzlich braucht man für jede Transaktion eine TAN (=TranAktionsNummer). Früher waren das einfach TAN-Listen, die man per Post bekommen hat. Heute ist das angeblich nicht mehr sicher genug und die Verfahren werden immer ausgeklügelter und damit angeblich sicherer. Deshalb verwenden alle Banken SMS-TAN-Verfahren – manche zwingend, manche als eine von mehreren Alternativen, die noch komplizierter sind. Heißt also, wenn ich mein Passwort ändern oder eine Überweisung durchführen möchte, fordere ich eine TAN an und die Nummer kommt per SMS aufs Handy. Wenn ich die im SMS angeführte TAN dann im Onlineportal eintrage ist die Änderung bzw. Überweisung durchgeführt.

Wenn jetzt das Handy und respektive die SIM-Karte weg ist, kann die SMS-TAN nicht geschickt werden. Da man Passwörter nur mit SMS-TAN ändern kann, bleibt man vorerst einmal auf der unsicheren Seite. Wer weiß schon, was sie im Handy alles herausfinden. Vielleicht auch meine Passwörter. Kann sein, dass es nicht sehr schlau von mir ist die Passwörter im Evernote zu speichern. Aber trotzdem sollte man doch jederzeit sein Passwort ändern können.

Eine SIM-Karte muss her um an mein Geld zu kommen

Natürlich habe ich neben der Kreditkarte auch die SIM-Karte sofort sperren lassen. Und wollte auch gleich sämtliche Passwörter ändern, weil ja einige Apps auf dem Smartphone waren, die das Passwort gespeichert hatten. Was bei Facebock, Twitter, Google-Anwendungen wie Gmail, Blogger oder Picasa ganz einfach geht und sogar den Vorteil hat, dass man andere Zugängen, wie den übers Handy, abbrechen kann, ist bei Banken- und Kreditkartenkonten nicht so einfach. 
Da mir so nach und nach bewusst wurde, wie dringend ich eine neue SIM-Karte brauche, weil ich sonst nicht an mein Geld komme, wusste ich, jemand muss mir die besorgen. Andreas hat das liebenswürdigerweise für mich getan. Wie das genau abgelaufen ist, könnt ihr in seinem Gastbeitrag „Was derweilen zu Hause geschah …“ lesen.

DKB sperrt alles

Bei der DKB habe ich eine Kreditkarte – jene die mir gestohlen wurde – mit der man im Ausland spesenfrei abheben kann. Das zahlt sich echt aus. Mit der Visa-Karte der PSK  habe beim selben Betrag, den ich vom ATM abgehoben habe, um 20 Euro mehr an Spesen zahlen müssen. Vielleicht sollte ich einfach eine Bank gründen. Da wird man ja richtig reich 😉

Jedenfalls habe ich beim Telefonat im Zuge der Sperre meiner Kreditkarte erfahren, dass ich eine Ersatzkarte nur online bestellen kann. Also wollte ich das sofort machen und das Passwort ändern. Geht natürlich beides nicht, weil das mit einem  SMS-TAN funktioniert bzw. Push TAN der quasi ein kompliziertere SMS-TAN ist. .Deshalb habe ich ein Mail geschickt und sofort ein pdf erhalten, mit dem ich auch die Ersatzkarte beantragen kann. Das tat ich natürlich sofort. Habe ja eine Unterschrift als Datei für Notfälle abgespeichert. Das wird aber nicht angenommen. Ich muss das Formular ausdrucken, unterschreiben, einscannen und wieder zurück schicken. Das geht natürlich auf einer einsamen Insel wie die Ile des Pins nicht. Nach verschiedenen Kopfständen habe ich das geschafft.

Da jetzt Andreas meine neue SIM-Karte hat, und so mit seinem Tablet meine SMS abrufen und mir via  Skype durchgeben kann, ging ich ins Onlinekonto der DKB um mit einen neuen Einstiegscode zu besorgen, den man braucht um die SIM-Karte im einem neuen Handy benutzen zu können. Ich habe dabei angeklickt, dass ich diesen Code bestelle. Und als aufmerksame Leser ahnt ihr sicher schon, was jetzt kommt. Ich muss die Bestellung mit einer Push/SMS-Tan bestätigen. Hallo, wie soll das gehen, wenn ich gerade diese Funktion nicht mehr habe und neu anfordere?

Zudem wurde dann auch noch mein Konto gesperrt, weil ich versucht habe die Auswahl zu ändern, um vielleicht doch noch an den Code irgendwie heran zu kommen. Also geht bei DKB jetzt gar nichts mehr. Dieses Konto und die Kreditkarte werde ich wohl auflösen, wenn ich wieder zu Hause bin. Wahrscheinlich geht das dann auch nur online …

Alternative Kreditkarte

Als schlaues Mädchen habe ich natürlich ein Backup in Form weiterer Karten. Ich brauche wohl nicht extra erwähnen, dass ich auch bei der Visa-Karte das Passwort wegen fehlender Möglichkeit eine SMS-TAN zu erhalten nicht sofort ändern konnte.

Ich bin aber schon neugierig, was rauskommt, wenn ich wegen des Diebstahls die angeschlossene Versicherung in Anspruch nehme.

Das geparkte Geld

Ich habe noch ein Konto bei einer Direktbank und zwar bei der Denizbank. Dort liegt mein Erspartes. Von dort kann ich mir Geld auf die Konten holen, auf denen ich Geld das Geld für die Abbuchung der Kreditkartenabrechnungen brauche. Natürlich kann ich dort auch nicht das Passwort ändern oder eine Überweisung wegen des nicht verfügbaren SMS-TANs durchführen. Schlimm wenn man Geld hat, aber nicht darüber verfügen kann. Wenn ich nicht liebe Freunde hätte, die mir angeboten haben, mir inzwischen mit Geld auszuhelfen, dann wäre ich spätestens an dieser Stelle verzweifelt.

Also schickte ich ein Mail mit der Bitte, dass sie mir eine Alternative zu SMS-TAN einrichten. Statt mir zu helfen, haben sie mir einfach das Konto gesperrt. Zum Glück wurde es nach einem weiteren Mail von mir wieder freigegeben. Endlich kommt eine erfolgreiche Geschichte. Mit dem neuen SIM konnte ich bereits Geld überweisen. Nicht am Wochenende, weil die automatischen Vorgänge am Wochenende nicht durchgeführt werden. Aber am Montag ist dann alles ok.
 

GeoControll ist das Gegenteil von sicher

Mit der Bankomatkarte bei der PSK hatte ich schon vor meiner Abreise ein unglaubliches Erlebnis. GeoControll ist wieder einmal so eine Sache, die alles sicherer machen soll. Wenn die Bankomatkarte gestohlen wird, kann der Dieb nicht außerhalb der EU abheben. Ob das wirklich etwas bringt, stelle ich einmal in Frage. Jedenfalls war mir klar, um meine Bankomatkarte nutzen zu können,  muss ich GeoControll deaktivieren lassen. Also rein ins Onlineportal der PSK um das zu erledigen. Immerhin hatte ich da noch mein Handy und hätte auch einen SMS-TAN verwenden können. Doch soweit kam es nicht, weil ich keine Möglichkeit gefunden habe, die Deaktivierung durchzuführen. Also habe ich nachgefragt. Die PSK hat eis leider noch nicht geschafft, das im Portal durchzuführen. Dafür, dass das schon seit Monaten angepriesen wird und somit auch für die PSK keine Überraschung war, finde ich es wirklich sonderbar. Doch es gibt eine Telefonnummer bei der man anrufen kann. Da bin ich bei Paylife gelandet, die mich nur nach meinem Namen und meiner Kontonummer gefragt haben und so die Deaktivierung vollzogen war. Ich war sprachlos. Ich verstehe einfach nicht, was daran sicher ist, wenn man da einfach so anrufen kann. Dann könnte doch der Dieb anrufen und hat auf der Bankomatkarte alles was er braucht. Name und Kontonummer. Das Mail, das ich diesbezüglich an die PSK geschickt habe, wurde bis heute nicht beantwortet.

Fazit

Das ist eigentlich ganz einfach: Verliere NIE dein Handy!!!

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