Kraton, das Herzstück von Yogyakarta

Nach der Wayang-Werkstätte war mein nächstes Ziel nun wirklich der Kraton, quasi das Herzstück von Yogya. Der Sultanspalast in javanischer Hofarchitektur ist quasi wie eine Stadt in der Stadt. Am Weg dahin, der zu Fuß dann auch etwas länger war, als er am Stadtplan aussah, haben mir immer wieder Leute erzählt, dass der Kraton heute geschlossen hat, dass der Eingang ganz woanders ist und dass ich doch andere Sachen anschauen sollte. Inzwischen lasse ich mich davon aber nicht mehr beirren.

Als mir dann allerdings ein Typ anbot, er würde mich mit seinem Moped zum Eingang vom Palast bringen, bin ich schon mitgefahren, weil ich inzwischen den Überblick im Gassengewirr verloren hat. Er hätte mir dann auch gleich noch andere Touren für danach angeboten. Da allerdings alle im Repertoire ihrer Fragen auch immer wissen wollen, ob ich verheiratet bin, was ich natürlich immer mit ja beantworten muss *ggg*, kann ich immer perfekt damit kontern, dass ich dann leider dringend ins Hotel zu meinem Mann zurück muss. Das wirkt immer und schon habe ich meine Ruhe. Manchmal muss man eben in die Trickkiste greifen, um hier nicht überrollt zu werden.

Im Kraton gab es dann neben toller Architektur der weitläufigen Anlage und vielen Ausstellungsstücken auch eine Aufführung eines Wayang-Schattentheaters. Etwas total unbekanntes für mich, wobei es mir – trotzdem ich die Geschichten nicht kenne und verstehe – sehr gut gefällt.

Nach der Tour durch den Kraton habe ich mir zum ersten Mal auf die frischen Früchte, die ich mir gekauft habe, diese Sauce geben lassen, die es wahlweise dazu gibt. Denn zum Einen hat sie der Verkäufer hier selbst frisch zubereitet und zum anderen hat mir ein Mädel erklärt, was rein kommt. Nur das Beste, nämlich Chilli, Zuckermasse aus Kokosnüssen, Limette und Wasser. Echt eine geile Komination die scharfe Sauce zum Obst.

Anschließend bin ich noch über die Jalan Maliboro zum Bahnhof geschlendert. Da bewegen sich alle Touristen und es gibt tausend Batik-Geschäfte und ur viele Künstler, die gerne ihre Batik-Bilder herzeigen wollen. 2 x bin ich dann in so einen Ausstellungsraum mitgegangen und habe mir die Batik-Technik von den Künstlern erklären lassen, die natürlich auch alle Batik-Lehrer sind und neben ihren eigenen auch die Werke ihrer Schüler promoten wollen. Sehr spannend ist das auf jeden Fall gewesen! Und ich muss zugeben, dass die Bilder auch alle sehr ansprechend sind. Es hat mir dann richtig leid getan, dass ich Edy, der mit mir 2 Stunden lang geplaudert hat und mir alles im Detail erklärt und gezeigt hat, kein Bild abgekauft habe.

Jetzt eine Frage an alle Blog-Leser. Was würdet ihr spontan am ehesten in Verbindung bringen, wenn ihr Österreich hört? Ich hatte heute 3 wirklich ausgewöhnliche Antworten, als ich erzählte, dass ich aus Österreich bin. Die Antworten waren in etwa so: Ach, Österreich, das ist doch das Land, wo es Kreisky gab / Niki Lauda herkommt / Rapid spielt. Damit hätte ich echt nicht gerechnet.

Und lustig fand ich es auch, als sich heute ein Mädel nicht nur mit mir fotografieren lies, sondern gleich ein kleines Interview mit mir führte und ihre Freundin das mit der Handycam aufzeichnete. Naja, nur Fotos werden ja schön langsam fad *ggg*

Share this:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert