Bunte Begräbniszeremonie in Ubud

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Die Tage hier in Ubud verbringe ich gerade recht gemütlich, ohne Ausflüge und Pläne. Nichts desto trotz sind sie mit recht abwechslungsreichen Situationen gespickt und bunt. Ein paar Beispiele gefällig? Gut, dann stelle ich mal ein kleines Potpourri zusammen:
Am Mittwoch schauten wir, bevor wir einen Spaziergang durch die Reisfelder begannen, beim Haus des Kanadiers Paul vorbei, den wir 2 Tage davor beim „Radschieben“ kennengelernt hatten. Der Satz „Ihr könnt mich jederzeit besuchen kommen und seid herzlich willkommen“ ist hier keine Floskel. Paul hat uns gleich auf ein Getränk in seinen Garten eingeladen und so haben wir mit seiner Frau und ihm ein gemütliches Pläuschen gehalten. Echt faszinierend wie freundlich, gastfreundlich und offen die Menschen hier sind 🙂
Gestern habe ich in einem Kaffee einen Schriftsteller kennen gelernt, der Afgane ist und in Berlin lebt und mir über sein aktuelles Buchprojekt erzählte. Interessant mal mit jemanden zu plaudern, der mit seinem Geschreibe auch Geld verdient. Ok, ich hatte als PR-Tante mit schreiben auch Geld verdient. Trotzdem ist das eine komplett andere Sache.
Abends waren wir wieder einmal mit John essen und haben ein italienisches Pärchen wiedergetroffen, das wir 2 Tage zuvor kennen lernten. Damit war der Abend gelaufen. Lucretia, eine echte Italienerin, wie aus dem Bilderbuch ist so unterhaltsam gewesen, dass wir vor lauter lachen schon fast unter dem Tisch gelegen sind.

Und heute stand eine Begräbniszeremonie auf dem Programm. Schon eine Stunde bevor die Zeremonie beginnen sollte, waren auf der Straße eine Menge Balinesen versammelt. Natürlich alle im Sarong. Manchmal glaube ich, dass sie ihr Zeremoniengewand hier öfter anziehen als normale Bekleidung. Auch Polizisten fehlten nicht, um später den Verkehr zu regeln bzw. zu stoppen, damit die Prozession auf der Straße stattfinden kann.

Zuerst dachten wir an ein ernstes, trauriges Ereignis. Aber nein, das ist es hier ganz und gar nicht. Voll bunt, total viele Menschen, wunderschöne gebastelte Statuen und Gebilde und viel positive Energie. Es fühlt sich mehr wir das Zusammentreffen einer sehr großen Familienfeier an.

Das liegt wohl zum einen daran, dass die Menschen hier Hinduisten sind und somit von Wiedergeburt überzeugt sind und zum anderen werden sie erst einige Monate nach ihrem Tod verbrannt – somit liegt der Tod schon ein paar Monate, manchesmal bis zu 3 Jahren zurück. Davor werden sie beerdigt und erst bei einer Zeremonie wie heute werden die Überreste eingeäschert.
Jedenfalls haben wir wieder ein sehr interessantes Stück einer anderen Kultur kennengelernt und vor allem live miterlebt. Das Schöne ist nämlich, dass einem die Balinesen hier auch einladen, an diesen Zeremonien teilzunehmen.

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